TSG Thannhausen Bayerischer Hallenmeister 2010

Die TSG Thannhausen gewann am gestrigen Samstag in der Emmy-Noether-Halle vor 850 Zuschauern den Lotto-Bayern-Hallencup. Etwa 2100 Vereine waren in diesem Jahr an den Start um den begehrten Hallentitel gegangen. Letztlich setzte sich in diesem Finalturnier auch die beste Mannschaft durch und kann nach dem Vorjahressieger FC Memmingen den Pokal wieder mit ins „Schwäbische“ nehmen. Dem Bayernligisten wurde der Endspielsieg aber nicht leicht gemacht. Mit dem Würzburger FV aus der Landesliga stand ein würdiger Endspielteilnehmer auf dem Hallenparkett, der erst im 7-Meterschießen mit etwas Glück bezwungen werden konnte.
Die Thannhausener setzten sich in ihrer Vorrundengruppe B mit jeweils zwei 3:1 Siegen gegen den Konkurrenten aus der Bayernliga, den FSV Erlangen-Bruck (Bezirksmeister-Mittelfranken) und den SV Detag-Weiden (Bezirksliga/Bezirksmeister-Oberpfalz), sowie einem 1:1 Remis gegen den ETSV 09 Landshut (Bezirksliga/Bezirksmeister-Niederbayern) durch. Zweiter in dieser Gruppe wurde der FSV Erlangen-Bruck, der die Niederlage gegen Thannhausen durch Siege gegen den ETSV 09 Landshut (3:2) und den SV Detag Weiden (7:0) wettmachen konnte und mit 6 Punkten und 11:5 Toren das Halbfinale erreichte.
In der Gruppe A konnte sich der Würzburger FV (Landesliga/Bezirksmeister-Unterfranken) durch ein 2:0 gegen den FC Unterföhring (Bezirksliga/Bezirksmeister-Oberbayern), einem 1:0 gegen den TSV Mönchröden (Landesliga/Bezirksmeister-Oberfranken) und einem 2:2 gegen den Kreisligisten SV Eyüp Sultan Nürnberg (Vizemeister Bezirk Mittelfranken) durchsetzen. Zweiter in dieser Gruppe wurde der FC Unterföhring, der sich mit Siegen gegen die „Sultane“ aus Nürnberg (6:2) und dem TSV Mönchröden (2:0) behaupten konnte.
In den Halbfinalspielen ging es nun über zweimal 10 Minuten, eine eventuelle Verlängerung war auf einmal fünf Minuten angesetzt. Im ersten Halbfinale kam es zu der Begegnung Würzburger FV gegen FSV Erlangen-Bruck. Ehe die Bayernligisten vom FSV Bruck richtig ins Spiel kamen, lagen sie bereits durch Tore von P. Pausch (4. Min.) und B. Kemmer (6. Min.) mit 0:2 im Rückstand. Zwei Minuten nach der Pause erhöhte B Götzfried auf 3:0 für den Landesligisten. Im schwächsten ihrer Turnierspiele kam der FSV Erlangen-Bruck durch D. Wägner erst in der 18. Spielminute zum Anschlusstreffer. Somit standen die Unterfranken als erster Endspielteilnehmer fest. Den Bruckern, die mit ihrem früheren tschechischen Nationalspieler Tomas Galasek angetreten waren, blieb als Trost, dass Dennis Haan mit seinen vier Turniertoren, alle erzielt gegen SV Detag Weiden, erfolgreichster Torschütze war. Den Ehrenpreis für den besten Schlussmann erhielt der Unterföhringer Igor Pintar.
Im zweiten Halbfinale wurde es ziemlich laut in der Halle. Beide Teilnehmer, der FC Unterföhring und die TSG Thannhausen wurden von ihrem mitgereisten Anhang lautstark unterstützt. Der FC Unterföhring ging durch ein Tor von K. Cetinkaya (7. Min.) in Führung. In diesem jederzeit spannenden Spiel glichen die Schwaben in der 8. Minute durch M. Dischl aus, ehe M. Kain für die Oberbayern wieder die Führung (10. Min.) besorgte. Nach dem 2:2 Ausgleich durch R. Zimmermann (15. Min.) überstanden die Unterföhringer eine 2-Minutenstrafe unbeschadet. Auch in der Verlängerung konnten die Thannhausener ein Überzahlspiel nicht verwerten. Erst in der 25. Minute fiel das viel umjubelte 3:2 Siegtor für den Bayernligisten durch M. Dischl.
Im Endspiel wurden die Thannhausener wieder lautstark unterstützt. Nach vorsichtigem Abtasten war es M. Dischl, der die Schwaben mit 1:0 in Führung brachte. C. Steinmetz glich in der zweiten Halbzeit (12. Min.) durch ein Freistosstor aus. Die TSG Thannhausen legte wieder vor. W. Onyemaeke war es, der die 2:1 Führung (18. Min.) erzielte. In der 19. Minute konnten die Würzburger, die bereits 2005 den Titel erringen konnten, wieder den Ausgleich erzielen. Es war wieder C. Steinmetz, der zum 2:2 einschoss. Sekunden vor Schluss vergaben die Schwaben den möglichen Siegtreffer. So ging es in die Verlängerung, die durch die taktische Spielweise beider Mannschaften torlos blieb. Im darauf folgenden 7-Meterschießen verwandelte jede Mannschaft fünf 7-Meter in Folge. Letztlich kam es zum Duell der beiden Torhüter. Während Sebastian Steidle vom Bayernligisten Thannhausen seinen eiskalt verwandelte, konnte sein Torwartkollege aus Würzburg, Jan-Peter Grunz, seinen 7-Meter nicht verwandeln. S. Steidle hielt und wurde so zum Helden der Schwaben. Während Grunz von seinen Mannschaftskollegen getröstet wurde, feierten die Thannhausener den Endspielsieg ausgiebig.
Bei der Siegerehrung  brachte es BFV-Präsident Dr. Rainer Koch auf den Punkt: „Heute wurde wieder einmal deutlich, dass der Amateurfußball mit solchen Veranstaltungen nicht nur auf sich aufmerksam macht, sondern regelrecht begeistern kann,“ lautete sein Fazit.
Jürgen Faltenbacher, BFV Verbandsspielleiter, dankte den zahlreichen Spielleitern und Ausrichtern auf Kreisebene. Einen besonderen Dank richtete er an den Ausrichter, den FSV Erlangen-Bruck, für das vorzüglich ausgerichtete und organisierte Landesfinale. Auch Christof Schöffel vom Sponsor Lotto Bayern, Helmut Hack, Präsident vom Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth und Gerd Lohwasser, Sportbürgermeister der Stadt Erlangen, fanden anerkennende Worte.
Das Team um den Turnierorganisator Thomas Groß verwandelte im Anschluss die Emmy-Noether-Halle wieder in ihren „Normalzustand“ und war letztendlich glücklich und zufrieden aber auch ziemlich kaputt. Alle ehrenamtlichen Helfer hatten in den vier Hallenturnieren im Januar 2010 großartiges geleistet. Beim anschließenden Faschingsball im Sportheim an der Tennenloher Straße fand die Hallenturnierserie ihren Ausklang.

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